Im THW-Übungsgelände im Lahn-Dill-Kreis in Dillenburg-Frohnhausen haben sieben Jugendgruppen des Regionalbereichs Gießen an dem erstmals angebotenen „Regional-Jugendlager“ teilgenommen.

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Mit etlichen Großfahrzeugen des THW - alle mit eingeschalteten Blaulicht und Martinhorn - rückten rund 100 Jugendliche mit ihren Betreuern zur Großübung im Übungsgelände Frohnhausen aus. Eingebettet war diese Übung in ein Zeltlager, das von Freitag bis Sonntag dauerte und den jungen Katastrophenschützern jede Menge Spaß und Action bot.

Leistungsabzeichen abgenommen

Am Samstag, den 1. September fand dann im Rahmen des Zeltlagers eine Abnahme des Leistungsabzeichens der THW-Jugend statt. 44 Teilnehmer(innen), von denen einige extra für diesen Termin aus ganz Hessen, z.B. aus Pfungstadt in Südhessen, aus Melsungen und aus Großalmerode ganz im Norden, und sogar aus dem bayerischen Obernburg angereist waren, wollten ihr Können unter Beweis stellen und sich die begehrte Auszeichnung in den Stufen Bronze oder Silber verdienen.
Eine Theorieprüfung mit THW-Fragen wie beispielsweise nach der Spannung eines Flutlichtstrahlers und allgemeinbildende Fragen nach dem Bundespräsidenten und den Bundesländern stand für alle Teilnehmer an. Für Bronze mussten zehn, für Silber 25 Fragen beantwortet werden. Unterschiedlich war zudem die Anzahl der Praxisstationen: Die einen mussten vier absolvieren, die anderen sieben, alle mit jeweils mehreren Aufgaben. „Man darf eine gewisse Anzahl an Fehlern machen. Es gibt verschiedene Bewertungskriterien, unter anderem sicherheitsrelevante Aspekte“, erläuterte Regionaljugendleiter und Abnahmeleiter Thomas Guthörl.

Die persönliche Schutzkleidung und Werkzeuge der Holzbearbeitung mussten benannt, eine Leiter zusammengesteckt und eine Umlenkrolle für Drahtseile daran montiert werden. Darüber hinaus waren zum Beispiel eine Stromversorgung aufzubauen, zwei Ketten zu verbinden, ein Mehrzweck-Greifzug in Betrieb zu nehmen und – als Teamprüfung – eine Legofigur durch Anweisungen über Funk nachzubauen und eine Leonardobrücke aus Holzlatten ohne Schrauben und Nägel zusammen zu bauen.

Umfangreiche Workshopangebote

Parallel zur Abnahme der Leistungsabzeichen konnten die Jugendlichen verschiedene Ausbildungseinheiten absolvieren. Mehrere Workshops vermittelten fachtechnisches Wissen. Beispielsweise wurde das Retten aus Tiefen und Höhen geübt, tonnenschwere Betonplatten wurden mit Hebekissen und hydraulischen Geräten bewegt, Stege über Trümmer gebaut. Darüber hinaus konnte eine Ausbildungseinheit zum „Jugendgruppenführer“ gebucht und Verletztentransport im Gelände geübt werden.

Für die große Abschlussübung hatten sich die Organisatoren ein Einsatzszenario ausgedacht, das bestens in die Örtlichkeit auf dem alten Bundeswehrareal passte (das Gelände war früher ein Kraftstoffdepot): Beim Betanken war es zu einer Verpuffung gekommen, bei der es viele Verletzte gab. Sie mussten unter anderem aus einem Turm, einem Kanalsystem oder unter einem Eisenbahnwaggon gerettet werden.

Unterstützung gab es dabei von der Breitscheider Jugendfeuerwehr, die einige Verletzte darstellte, es kamen aber auch viele Dummys (Lebensgroße und schwere Puppen) zum Einsatz. Alles, was in den Workshops Thema war, kam in der Übung dran und die Teilnehmer konnten so unter realitätsnahen Bedingungen anwenden, was sie zuvor gelernt hatten.

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